Agglomerationsprogramm verabschiedet

Agglomerationsprogramm verabschiedet

Die Städte und Gemeinden der Agglomeration Kreuzlingen-Konstanz starten im neuen Jahr durch: Sie haben an einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung das Agglomerationsprogramm verabschiedet. Es muss nun noch von allen Gremien der Mitglieder genehmigt werden und wird Ende März beim Bund eingereicht. Im Rahmen des öffentlichen Vernehmlassungsverfahrens konnten einige interessante Ergänzungen aufgenommen werden.

Das Agglomerationsprogramm hat die optimale gegenseitige Abstimmung der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung im grenzüberschreitenden Raum zum Ziel. Die vorgesehenen am höchsten gewichteten Massnahmen sehen Investitionskosten von gut 58 Millionen Franken im Zeitraum 2028 bis 2032 vor, wobei die Agglo-Verantwortlichen im Hinblick auf die tatsächliche Umsetzung Priorisierungen vornehmen werden. Für die zu realisierenden Massnahmen erhofft sich die Agglomeration eine Beteiligung der Schweizer Eidgenossenschaft von 35 Prozent, wobei vom Bund im Rahmen des Prüfprozesses auch Änderungen oder Massnahmenverschiebungen vorgenommen werden können.

Wertvolle Ergänzungen

Im Vernehmlassungsverfahren wurden einige Eingaben von Gemeinden, Städten, kantonalen Stellen, Interessengemeinschaften und engagierten Privatpersonen eingereicht. Diese halfen, das Agglomerationsprogramm der fünften Generation (AP5) mit wertvollen Ergänzungen zu schärfen. «Wir versuchten möglichst viele Eingaben zu berücksichtigen, doch nicht alle Ideen können im Rahmen eines Agglomerationsprogramms aufgenommen werden», sagt Kreuzlingens Stadtpräsident Thomas Niederberger, der zugleich Präsident des grenzüberschreitenden Vereins Agglomeration Kreuzlingen-Konstanz (VAKK) ist.

Velowegnetz im Fokus

Eine Erkenntnis lag darin, dass sich die erfreuliche Entwicklung des Fuss- und Veloverkehrs in Konstanz sehr vorbildlich auf die gesamte Agglomeration auswirken und im AP5 hervorgehoben wird. So soll ein Konzept für ein grenzüberschreitendes überörtliches Velowegnetz der Agglomeration erarbeitet werden, das in späteren Agglomerationsprogrammen zu wirkungsvollen Massnahmen führen soll. Verschiedene weitere Ergänzungen werden dazu beitragen, dass der öffentliche Verkehr und der Veloverkehr gestärkt werden. Dementsprechend sollen auch Ansätze für eine optimale Verkehrsdrehscheibe mit Veloabstellplätzen und Fahrzeug-Mietmöglichkeiten beim Stadtbahnhof und beim Bahnhof Kreuzlingen Hafen entwickelt werden.


Bildlegende:
Agglo-Präsident Thomas Niederberger und der Konstanzer Leiter Stadtentwicklung Martin Kratz freuen sich, dass das grenzüberschreitende Agglomerationsprogramm eingereicht werden kann.

Regivelo startet durch

Regivelo startet durch

Regivelo startet durch

Regivelo wird zur Erfolgsgeschichte des Langsamverkehrs in der Region Kreuzlingen: Die Verleihzahlen stiegen dieses Jahr deutlich an. Die Verantwortlichen und Infrastrukturpartner sind motiviert, die dreijährige Pilotphase zu beenden und mit dem regulären Betrieb durchzustarten.

An der Mitgliederversammlung des Vereins kombinierte Mobilität Regio Kreuzlingen wurde am Montagabend, 18. November 2024 im Dorfzentrum Bottighofen einstimmig beschlossen, dass die dreijährige Pilotphase in den ordentlichen Betrieb überführt werden soll. Vorstandsmitglied Ciril Schmidiger führte durch die Versammlung, an der sich die Mitglieder über die gute Verleihstatistik freuten: Das Jahresziel sei bereits im September erreicht worden, sagte Projektkoordinator und Vorstandsmitglied Ekkehard Fuchs, und stellte in Aussicht, dass bis Ende Jahr rund 7000 Ausleihungen verzeichnet werden dürften. Für den ordentlichen Betrieb beschlossen die Mitglieder ein leicht höheres Budget mit Einnahmen und Ausgaben von bescheidenen rund 130’000 Franken, wobei Schmidiger betonte: «Wir rechnen nächstes Jahr nochmals mit mehr Einnahmen. Allerdings bedeuten mehr Vermietungen auch mehr Aufwand auf der Personal- und Logistikseite.» Dank der beiden regionalen Sozialinstitutionen Stiftung Mansio und Verein Besmerhuus könne die wichtige Ausgleichslogistik erfolgreich und kostengünstig betrieben werden.

Regivelo ging aus einem Projekt der Regio Kreuzlingen hervor und ist in der dreijährigen Pilotphase laufend gewachsen. Die Infrastrukturpartner tragen die Hauptlast dieser Langsamverkehrs-Initiative. Infrastrukturpartner des Verleihs von Velos, E-Bikes und E-Lastenvelos sind nebst der Stadt Kreuzlingen die Gemeinden Bottighofen, Gottlieben, Lengwil, Münsterlingen und Tägerwilen, und auf Unternehmensseite das Kantonsspital Münsterlingen, das Einkaufszentrum Karussell sowie Avery Dennison.

Die Verleihzahlen zeigen aufwärts: Ciril Schmidiger und Ekkehard Fuchs freuen sich an der Mitgliederversammlung über die erfreuliche Entwicklung von Regivelo.

Agglomeration jetzt mitgestalten

Agglomeration jetzt mitgestalten

Agglomeration jetzt mitgestalten

Die Zukunft gestalten und grenzüberschreitend die Zusammenarbeit in der Region Kreuzlingen-Konstanz stärken: So lautet die Devise der Städte und Gemeinden, die im März 2025 das weiterentwickelte Agglomerationsprogramm beim Bund einreichen. Bis Mitte Dezember besteht die Möglichkeit, sich im öffentlichen Mitwirkungsverfahren einzubringen.

Das Agglomerationsprogramm hat die optimale gegenseitige Abstimmung der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung im grenzüberschreitenden Raum zum Ziel. «Die vorgeschlagenen Massnahmen sind pragmatisch zusammengestellt worden», betont Kreuzlingens Stadtpräsident Thomas Niederberger, der zugleich Präsident des grenzüberschreitenden Vereins Agglomeration Kreuzlingen-Konstanz (VAKK) ist. Zum VAKK zählen auf Schweizer Seite Kreuzlingen, Tägerwilen, Gottlieben, Bottighofen, Münsterlingen, Lengwil und Kemmental, auf deutscher Seite Konstanz, Reichenau und Allensbach. Träger sind zudem der Kanton Thurgau, der Landkreis Konstanz und der Regionalverband Hochrhein-Bodensee.

Kreuzlingens Stadtpräsident und Agglo-Präsident Thomas Niederberger (rechts) und der Konstanzer Baubürgermeister Karl Langensteiner wollen mit dem Agglomerationsprogramm der fünften Generation die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung besser steuern.

Strategische Felder definiert
Niederberger ist auch Vizepräsident der Regionalplanungsgruppe Kreuzlingen. Dieser gemeindeübergreifende Verein kooperiert bei der Erarbeitung des Agglomerationsprogramms eng mit dem VAKK, vor allem im Bereich Kommunikation und Vernetzung. Er skizziert kurz die Inhalte des umfangreichen Agglomerationsprogramms. Mit dem Zukunftsbild sei die strategische Ausrichtung der Region definiert worden. Daraus habe man die Massnahmen abgeleitet. Bei der Raum- und Mobilitätsentwicklung würden aktuelle Klimaaspekte berücksichtigt. Ebenfalls im Fokus seien die Standortfaktoren Bildung, Gesundheitswesen und Wirtschaft.

Realisierbare Massnahmen initiieren
Thomas Niederberger zieht den Vergleich zu anderen Agglomerationsprogrammen, die teilweise wesentlich teurer veranschlagt würden, und betont, dass man bewusst auf ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis setze – denn: «Wir wollen die Region in finanziell vertretbarem Rahmen grenzüberschreitend stärken und weiterentwickeln.» Als erster Handlungsbedarf wird im vorliegenden Hauptbericht des Agglomerationsprogramms die Entwicklung des Siedlungsgebiets beschrieben: Weil der Siedlungsdruck gerade im urbanen Raum gross sei, gelte es, im Grenzgebiet das Entwicklungspotenzial optimal zu nutzen. Dabei würden die Hauptachsen definiert und mit Bebauung optimiert, um die Aufenthalts- und Wohnqualität zu verbessern und die positiven Eigenschaften des Verkehrs zu nutzen. Dabei wird den Bahnhofsgebieten als strategischen Orten besonderes Augenmerk geschenkt – gerade auch im Hinblick auf neue Formen der kombinierten und umweltfreundlicheren Mobilität. Die Ortskerne sollen gestärkt, der Fuss- und Veloverkehr weiter gefördert werden. Ausserdem verfügen laut dem Agglo-Bericht viele Gewerbe- und Industriegebiete über Transformationspotenzial.

Klimawandel berücksichtigen
Auch bei Fragen rund um Landschaft und Freiraum hat sich das Agglo-Team grundlegende Gedanken gemacht. Das Seebecken soll besser genutzt werden können. Die innerstädtischen Freiräume sollen attraktiver gemacht werden. Ebenso sollen die Kulturlandschaft gefördert und die Übergänge von Siedlungsgebieten zur Landschaft aufgewertet werden. Dabei sollen auch Aspekte des Klimawandels berücksichtigt werden.  

Agglo-S-Bahn als Langfristziel
Beim Thema Mobilität stehen der weitere Ausbau der Fuss- und Veloinfrastruktur sowie ein grenzübergreifenden koordiniertes Verkehrsmanagement im Fokus, um den Einkaufstourismus besser in den Griff zu bekommen. Beim öffentlichen Verkehr stehen nach wie vor die Massnahmen zur Beschleunigung der Busse sowie die längerfristig angestrebte Agglo S-Bahn im Vordergrund. Dazu gehören auch ein grenzüberschreitendes Parkraummanagement und eine Alltags-Veloinfrastruktur für Personen jeden Alters.

Massnahmenblätter werden konkret
Thomas Niederberger ist sich bewusst, dass die Zusammenfassung des Aggloprogramms «eine inhaltliche Herausforderung ist:» Deshalb haben wir rund 50 Massnahmenblätter oder Massnahmenpakete erarbeitet, in denen konkret geschildert wird, wie die Absichten des Agglomerationsprogramms im Verlauf der nächsten zehn Jahre auch wirklich umgesetzt werden können. Er nennt etwa den Umgang mit den verschiedenen Entwicklungsschwerpunkten und -arealen, die Aufwertung von Strassenräumen, die Sanierung von Unfallschwerpunkten sowie die Netzergänzungen für den Fuss- und Veloverkehr.

Gutes Beispiel für eine bereits umgesetzte Massnahme eines früheren Agglomerationsprogramms in Kreuzlingen: die Romanshornerstrasse.

Öffentliche Bekanntmachung und Vernehmlassung
Die Unterlagen des Agglomerationsprogramms Kreuzlingen-Konstanz der 5. Generation werden vom 7. November bis am 13. Dezember 2024 öffentlich bekannt gemacht. In dieser Zeit haben interessierte Einzelpersonen oder Organisationen die Gelegenheit, am Agglomerationsprogramm mitzuwirken und ihre Stellungnahme bis am 13. Dezember 2024 einzureichen.

Münsterlingen eröffnet neue Regivelo-Stationen

Münsterlingen eröffnet neue Regivelo-Stationen

Münsterlingen eröffnet neue Regivelo-Stationen

Die gelben Regivelos können ab sofort auch an den Bahnhöfen Münsterlingen-Scherzingen und Landschlacht ausgeliehen werden. Aufgehoben wurde dafür die Station beim Gemeindehaus.

Seit zwei Jahren sind die Mietvelos von «regivelo.ch» in der Region Kreuzlingen unterwegs. Zu den drei bestehenden Verleihstationen in der Gemeinde Münsterlingen (Kantonsspital, Psychiatrische Klinik, Parkplatz Hafenfeld) kommen neu zwei zusätzliche Stationen an den Bahnhöfen Münsterlingen-Scherzingen und Landschlacht hinzu. Aufgehoben wurde die Station beim Gemeindehaus. «Damit reagieren wir auf die Nachfrage», sagt Regivelo-Koordinator Ekkehard Fuchs. «Während die Fahrräder beim Gemeindehaus nicht so stark gefragt waren, haben wir an den Bahnhöfen in der Region sehr gute Erfahrungen gesammelt.» Die Verschiebung der Regivelo-Station vom Gemeindehaus zum Bahnhof Münsterlingen-Scherzingen sei die logische Konsequenz. Mit der Station am Bahnhof Landschlacht könne man zudem eine weitere Ortschaft erschliessen.

Insgesamt gibt es in der Region Kreuzlingen 19 Verleihstationen – verteilt auf die Gemeinden Bottighofen, Kreuzlingen, Lengwil, Münsterlingen und Tägerwilen (mehr erfahren über Regivelo). Ekkehard Fuchs betont, dass die Fahrräder mittlerweile sehr bekannt seien: «Sie sind wohl auch deshalb so beliebt, weil sie zu einem erschwinglichen Preis ausgeliehen werden können.» So koste eine halbe Stunde auf einem normalen Regivelo einen und auf einem E-Bike zwei Franken.

Am Bahnhof Landschlacht lassen sich neu ebenfalls die knallgelben Regivelos ausleihen.

Lasten mit Velo einfach bewegen

Lasten mit Velo einfach bewegen

Lasten mit Velo einfach bewegen

«Regivelo» nimmt der Region Lasten ab: Ab Ende April vermietet der Fahrradverleih «regivelo.ch» auch Lastenvelos – vorab mit Stationen in Kreuzlingen und Lengwil.

Die Lastenvelos von «regivelo.ch» können mit etwas Geschick einfach gesteuert werden. Eine grosse Hilfe sind die guten Lastenverteilung sowie der Elektromotor. «Mit dem E-Lastenbike fährt man locker mit zwei Kindern oder einem Getränkeharass von Kreuzlingen nach Lengwil», freut sich Regivelo-Projektkoordinator Ekkehard Fuchs, der die neuen Lastenfahrräder auf Herz und Nieren geprüft hat. Die maximale Nutzlast betrage 100 Kilogramm.

Laut Fuchs kommen ab Ende April 2024 vorerst drei Lastenvelos zum Einsatz: Je eines ist in Kreuzlingen am Kursschifffahrtshafen und beim Camping Fischerhaus stationiert, eines in Lengwil beim Bahnhof. Man könne die Lastenvelos aber an jeder beliebigen Regivelo-Verleihstation zurückbringen: «Das macht den Verleih zusätzlich attraktiv.»

Die Mietpreise sei vor allem dank der breiten Unterstützung von Infrastrukturpartnern in Politik und Wirtschaft für Nutzende besonders vorteilhaft: «Eine Stunde Lastenvelo kostet nur gerade sechs Franken. Braucht man es fünf Stunden, bezahlt man nur 25 Franken.» Nebst den Lastenvelos stehen an 18 Stationen auch normale Velos und E-Bikes zum Verleih zur Verfügung – und zwar in Bottighofen, Kreuzlingen, Lengwil Münsterlingen und Tägerwilen.

Ekkehard Fuchs zeigt, dass man selbst ein Lastenvelo schwungvoll und sicher lenken kann.

Regio wählt Schmidiger in den Vorstand

Regio wählt Schmidiger in den Vorstand

Regio wählt Schmidiger in den Vorstand

Ciril Schmidiger komplettiert den Vorstand: Die Regio Kreuzlingen hat am Montagabend, 6. November 2023, den Lengwiler Gemeindepräsidenten und Kantonsrat als neues Vorstandsmitglied gewählt.

Die Delegierten der Regionalplanungsgruppe Regio Kreuzlingen setzen sich aus allen Gemeindepräsidien des Bezirks zusammen. Der Vorstand musste nach dem Rücktritt von Christina Pagnoncini, ehemalige Gemeindepräsidentin von Kemmental, ergänzt werden. Diskussionslos und einstimmig wurde der Lengwiler Gemeindepräsident und SVP-Kantonsrat Ciril Schmidiger gewählt. Gaby J. Müller, Gemeindepräsidentin von Raperswilen, wurde ebenso einstimmig im Amt bestätigt und übernimmt nach dem Ausscheiden von Co-Präsidentin Pagnoncini das Präsidium alleine.

Schmidiger freut sich, im Regio-Vorstand die Synergien seines regionalen Engagements nutzen zu können: «Aufgrund meiner Tätigkeiten in verschiedenen Gremien wie dem Verein Agglomeration Kreuzlingen-Konstanz, bei Regivelo und der Wasserversorgung Region Kreuzlingen sowie dem Abwasserzweckverband Münsterlingen kann ich meine Erfahrungen gewinnbringend für die Regio Kreuzlingen einbringen.»

Wollen in der Regio Kreuzlingen die regionale Zusammenarbeit stärken: Das neue Vorstandsmitglied Ciril Schmidiger und Präsidentin Gaby J. Müller.